Der Rosenkreuz-Impuls und die Theosophie Blavatskys (Rudolf Steiner)

In seinem Vortrag Das rosenkreuzerische Christentum vom 27. September 1911 in Neuchâtel sprach Rudolf Steiner über die Rosenkreuzer-Strömung und ihren Einfluss auf H. P. Blavatsky. Die Anfänge des Rosenkreuzes verlegt er dabei einige Jahrhunderte vor das Erscheinen der Rosenkreuzer-Schriften Anfang des 17. Jahrhhunderts (Der Ruf der Rosenkreuzer-Bruderschaft 1614, Das Bekenntnis der Rosenkreuzer-Bruderschaft 1615 sowie Die Alchimische Hochzeit des Christian Rosenkreuz 1616).

„Im engeren Sinne nahm die rosenkreuzerische Bewegung im dreizehnten Jahrhundert ihren Anfang. Damals wirkten diese Kräfte ungemein stark, und seit diesem Zeitpunkt besteht eine Christian-Rosenkreutz-Strömung, die fortan im Geistesleben immer weiter wirkt. Es gibt ein Gesetz, dass etwa alle hundert Jahre dieser geistige Kraftstrom besonders wirksam zum Ausdruck kommen muss. Das zeigt sich jetzt in der theosophischen Bewegung. In seinen letzten exoterischen Ausführungen hat Christian Rosenkreutz dieses selbst so angedeutet.“

Im Folgenden geht Steiner auf zwei Wirkungen der Rosenkreuzer-Strömung ein: Zunächst auf Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer von Hinricus Madathanus Theosophus. Anschließend geht es um Madame Blavatsky:

Helena Petrovna Blavatsky 1889; Quelle: Wikimedia Commons; Urheber unklar

„Wieder hundert Jahre später sehen wir die Wirkung der Rosenkreuzerströmung zum Ausdruck kommen in dem Werke der H. P. Blavatksy, insbesondere in dem Buche: Die entschleierte Isis. Manches von dem Inhalt jener Figuren ist dort in Worten niedergeschrieben. Eine Summe von abendländischer okkulter Weisheit, die noch lange nicht gehoben ist, ist darin enthalten, wenn auch die Komposition manchmal recht verworren ist. Es ist interessant, Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer des Hinricus Madathanus Theosophus zu vergleichen mit dem Werke der H. P. Blavatksy. Wir müssen hauptsächlich die erste Hälfte der Publikation ins Auge fassen, die im Sinne der Figuren verfasst ist. Im zweiten Teil kommt Blavatksy etwas ab von der Rosenkreuzer-Strömung. In ihren späteren Werken entfernte sich H. P. Blavatksy von diesem rosenkreuzerischen Geistesstrom …“

Rudolf Steiners Vortrag ist hier zu finden:
Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit: 23 Einzelvorträge 1911 und 1912 in verschiedenen Städten (Rudolf Steiner Taschenbücher aus dem Gesamtwerk)

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