Das Wachsen des Inneren Menschen bei Karl von Eckartshausen

Peter Huijs schreibt in seinem empfehlenswerten Buch Gnosis – Ströme des Lichtes in Europa (Birnbach 2005, S. 264):

„Zuerst ist der innere Mensch eine stille Gestalt, doch schon bald nimmt er zu an Kraft, Schönheit und Leben. Zuerst ist er unbeweglich und fern, aber nach und nach wird er lebendiger als die alte, irdische Wesenheit. Zuerst ist er ein Idol, zum Schluss eine lebende Wirklichkeit.“

Es folgt ein Zitat aus einem Brief von Karl von Eckartshausen (1752 – 1803) an seinen Freund Conrad Schmid aus dem Jahr 1798:

Karl von Eckartshausen (* 28. Juni 1752; † 12. Mai 1803), deutscher Schriftsteller

Karl von Eckartshausen (* 28. Juni 1752; † 12. Mai 1803), deutscher Schriftsteller; Darstellung von Friedrich John; Quelle: Wikimedia Commons

„Neulich sah ich es vor mir. Ein kleiner Knabe belehrte mich über Folgendes: ‚Im Innersten unseres Herzens liegt das Göttliche wie unter einer rohen Rinde verborgen. Dann kommt der Glaube, das einzige Mittel, das uns in unserer Unwissenheit übrig blieb, und bringt diesen göttlichen Funken in Bewegung. Mit ihm wächst die Liebe. Dieser aufsteigenden Liebe kommt der Geist von oben entgegen und bildet das Wasser der Gnade mit der Liebe in dieser Gnade. Dieses Auflösen ist das Ausziehen des Alten Menschen. Dann fängt der Geist des Lichtes an zu wirken, Gestalt in uns anzunehmen. So verwandeln wir uns in ein reines Wesen. Dies ist das Gesetz der Regeneration. Damit Du versichert bist‘, sagte der Knabe, ‚will ich Dir zeigen, dass die physischen Körper im physischen Licht nach genau dem gleichen Gesetz regeneriert und zur höchsten Vollkommenheit erhoben werden können. Ich lernte daher aus dem Gesetz der geistigen Wiedergeburt das Gesetz des Physischen. Ich sah alles mit leiblichen Augen, was ich bisher nur mit den Augen meiner Seele sah. Vertraue auf den Herrn‘. Amen, Hallelujah.“

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