John Lennon über Gnostiker und wahres Christentum / „Imagine“

War John Lennon ein Atheist? Manche haben seine Zeilen „Imagine there’s no heaven / … no hell below us /… and no religion, too“ bisweilen so interpretiert.

Von der Sufi-Heiligen Rābia al-Adawiyya wird folgende Legende berichtet:

Man sah Rabia in den Straßen von Basra mit einem Eimer Wasser in der einen Hand und einer Fackel in der anderen Hand. Als sie gefragt wurde, was dies zu bedeuten habe, antwortete sie: „Ich will Wasser in die Hölle gießen und Feuer ans Paradies legen, damit diese beiden Schleier verschwinden und niemand mehr Gott aus Furcht vor der Hölle oder in Hoffnung aufs Paradies anbete, sondern nur noch um Seiner ewigen Schönheit willen.“

Atheist war Lennon wohl nicht, vor allem nicht in seinen späteren Jahren. Zum Beispiel sagte er in einem Playboy-Interview 1980, dem Jahr seines Todes:

„People always got the image I was an anti-Christ or antireligion. I’m not. I’m a most religious fellow.“

Dass John Lennon auch gnostische Sichtweisen wertschätzte, war mir neu, bis ich auf folgendes Zitat stieß:

„[…] This approach through personal endeavour appealed to John Lennon, who said ‚it seems to me that the only true Christians were the Gnostics, who believe in self knowledge, becoming Christ themselves.'“

zitiert nach Mary Magdalene’s Dreaming: A Comparison of Aboriginal Wisdom and Gnostic Scripture, S. 36

Auf Bob Dylans Christianisierung angesprochen, sagte John Lennon dem Playboy, im religiösen Christentum gehe es ihm zu viel um Soldaten, Marschieren und Missionierung.

Zur Übersichtsseite: Spirituelle Interpretationen von Rock- und Popsongs

Weitere Quellen:
Gnosticism: Then and Now
Tommorowsworld.org: A Different Gospel?
Mary Magdalene’s Dreaming: A Comparison of Aboriginal Wisdom and Gnostic Scripture

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