Widersprüchliches / Spirituelle Aufgabenliste

An einem spirituellen Weg kann der Verstand verzweifeln: wenn er auf Wahrheiten trifft, die sich scheinbar widersprechen. Das geschieht vor allem dann, wenn die unterschiedlichen Ebenen nicht erkannt werden, auf die sich die Sätze beziehen, die der Verstand zu entschlüsseln versucht. Ein Beispiel für ein solches Thema:

  1. Du kannst nichts tun.
  2. Willst Du spirituell leben, dann hast Du von morgens bis abends sehr viel zu tun.
Boyle's Self Flowing Flask
Boyle’s perpetual motion scheme; Scan von Donald E. Simanek; enthalten in Arthur W.J.G. Ord-Hume’s Perpetual Motion, the history of an obsession. Allen & Unwin, 1977, St. Martins Press, 1977; Wikimedia Commons

Ein Annäherungsversuch aus gnostischer Perspektive

Der Mensch aus Fleisch und Blut mit all seinen Charaktereigenschaften und Schwächen ist und bleibt sterblich und damit ungöttlich. Er kann nichts tun, um den göttlichen Normen zu entsprechen. Das Göttliche liegt jedoch als Saat in ihm. Er kann dieser Saat Raum geben. Dazu ist es hilfreich, wenn er sich selbst gut kennt, seine eigenen psychologischen Muster, seine Hoffnungen und Wünsche und so weiter. Tiefe Selbsterkenntnis zu erlangen, erfordert Bewusstseinsarbeit.

Manche Begriffe enthalten eine tiefere Ebene, die im Alltagsgebrauch nicht immer ins Bewusstsein tritt.

Ein Versuch, das „eigentlich nichts tun können“ und die zahlreichen Aufgaben zusammenzubringen: eine spirituelle Aufgabenliste, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Spirituelle Aufgabenliste

  • Aufgabe des Dranges, andere zu kritisieren
  • Aufgabe des Dranges, andere zu beurteilen, sei es positiv oder negativ
  • Aufgabe der Neigung, sich über vermeintlich ungünstige Umstände zu beklagen
  • Aufgabe der Ungeduld
  • Aufgabe von Gefühlen der Wut, des Zorns, der Rache
  • Aufgabe des ichbezogenen Strebens

Wenn das gelingt, hat man Grund zu sagen: „To-do-Listen abhaken macht mich glücklich!“

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