Upanishaden: Der unsterbliche Kern im Menschen
Ich bin davon überzeugt, dass verschiedene Religionsimpulse aus der gleichen Urweisheit schöpfen. Eine Kernaussage verschiedener Religionen lautet:
Im Menschen befindet sich ein unsterblicher Kern.
Der unsterbliche Kern im Menschen: Bibel, Sufis, Buddhismus
So heißt es etwa in der Bibel bei Lukas 17:21:
man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.
Sufis wie Ibn Arabi sprechen vom spirituellen Herzen – der ewigen, unsterblichen Vernunft des Menschen (siehe z. B. bei ewigeweisheit.de).
Rumi werden folgende Zitate zugeschrieben:
Das Universum ist nicht außerhalb von dir. Schaue in dich hinein; alles, was du willst, bist du bereits.
Suche das Licht nicht im Außen, finde das Licht in dir und lass es aus deinem Herzen strahlen.
https://coachinglovers.com/zitate/die-besten-zitate-von-rumi/
Das wohl bekannteste buddhistische Mantram lautet in der Sanskrit-Fassung:
Om Mani Padme Hum
https://www.mount-kailash.com/gesichter/om_mani.htm
Oh Du Juwel in der Lotosblüte
Die tibetische Fassung ist ähnlich, bei gleicher Übersetzung:
Om Mani Peme Hung
https://www.mount-kailash.com/gesichter/om_mani.htm
Der unsterbliche Kern: Upanishaden – Chandogya-Upanishad
In der Chandogya-Upanishad fand ich eine sehr schöne, ausführlichere Fassung dieser Kernidee:
In der Brahmaburg (des Leibes) ist eine kleine Lotusblüte als Behausung. Darin ist ein kleiner Innenraum. Was in diesem sich befindet, muss man erforschen, das muss man zu erkennen suchen.
Wenn sie zu ihm sagen sollten: „In der Brahmaburg ist eine kleine Lotusblüte als Behausung. Darin ist ein kleiner Innenraum. Was befindet sich darin, das man erforschen, das man zu erkennen suchen muss?“, so möge er sagen:
„So groß wie hier dieser Raum, so groß ist der Raum im Innern des Herzens. Himmel und Erde sind beide darin enthalten, Agni und Vayu beide, Sonne und Mond beide, Blitz und Gestirne; was hier (des Menschen) ist und was nicht, das alles ist darin enthalten.“Wenn sie zu ihm sagen sollten: „Wenn hier in der Brahmaburg alles enthalten ist, alle Wesen sowohl als alle Wünsche, was bleibt davon übrig, wenn das Alter sie befällt oder sie zugrunde geht?“, so möge er sagen:
Upanishaden – Die Geheimlehre der Inder. München 1994
„Nicht wird sie durch sein (des Menschen) Alter morsch, noch durch seine Tötung vernichtet. Dies ist die wahre Brahmastadt (welche bestehen bleibt und nicht mit dem Körper gleichbedeutend ist). In ihr sind alle Wünsche enthalten. Dies ist das Selbst. Es hat alle Übel abgeworfen, ist frei von Alter, Tod, Kummer, Hunger, Durst; wahrhaft in seinem Verlangen, wahrhaft in seinem Entschließen.“
Upanishaden: Die Geheimlehre der Inder
Hier gibt es weitere Beiträge zu den Upanishaden,
und hier eine Übersicht über spirituelle Sachbücher.
Neueste Kommentare