Vom Weben des Seelen-Kleides: Scarborough Fair
Das traditionelle englische Volkslied Scarborough Fair war mir lange bekannt, bevor mich eine Freundin auf eine spirituelle Sichtweise brachte.
Kein irdischer Mensch kann die Bedingungen erfüllen. Wie kann man ein Hemd waschen mit Wasser von einer Quelle, aus der nie Wasser entsprang und in die es nie regnete? Zwischen dem Salzwasser und dem Strand gibt es kein Land. Mit einem einzigen Pfefferkorn kann man keine reiche Saat ausbringen, mit einer Sichel aus Leder wird man nicht gut pflügen können, und so weiter …
Das nahtlose Kleid kann auf das Seelengewand hinweisen. Die erneuerte Seele, die sich gereinigt und von den irdischen Bindungen gelöst hat, kann darin den Geist empfangen. Nur sie ist in der Lage, die Bedingungen zu erfüllen, denn sie ist nicht an die Beschränkungen dieser Welt und der Persönlichkeit gebunden.
Die im Refrain genannten Gewürze kann man wie folgt interpretieren:
- Petersilie (parsley): Verdauungsmittel; soll Bitterkeit neutralisieren. Im höheren Sinne zur Auflösung bitterer Gefühle. Wurde u. a. von Paracelsus verwendet, der Heilung in einen ganzheitlichen, spirituellen Kontext stellte. Auch Symbol für Tod und Wiedergeburt.
- Salbei (sage): Symbol für Kraft. Auch Heilmittel, mit Unsterblichkeit und Weisheit assoziiert.
- Rosmarin (rosemary) symbolisiert Treue und Liebe. Im höheren Sinne die Treue zum innereigenen Wesenskern.
- Thymian (thyme) steht für Mut – im höheren Sinne für den Mut, sich der Führung des wahren Selbstes anzuvertrauen, auch wenn die Konsequenzen für die Persönlichkeit nicht abschätzbar sind.
Mehr zum spirituellen Hintergrund in dem Beitrag Mani (3. Jh.) beschreibt den spirituellen Hintergrund zu „Scarborough Fair“.
Simon & Garfunkel: Filmmusik zu „The Graduate“
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9 Antworten
[…] dem traditionellen Volkslied Scarborough Fair, das vor allem in der Interpretation von Simon & Garfunkel bekannt wurde, stellt der Sprecher Bedingungen für die Liebe auf, die unter irdischen Bedingungen unerfüllbar […]
[…] Ebene der Liebe andeuten, wie Scarborough Fair (traditionell / Simon & Garfunkel; siehe auch hier), oder Bob Dylans Love in Vain und Love Minus Zero. Von Cat Stevens selbst passt der oft gecoverte […]
[…] beschrieben wird. (Das Weben des darin beschriebenen Seelenkleides haben Simon & Garfunkel in Scarborough Fair […]
[…] er seinen Seinszustand reinigt: Seine Gedanken, seinen Willen, seine Wünsche und Sehnsüchte. (Simon & Garfunkel’s Scarborough Fair beschreibt ausführlich das Weben des Seelengewandes. Siehe weitere Beiträge zu dieser […]
[…] unterlegen – doch er wird von höheren Kräften empfangen und umhüllt. Das Gewand kann man, wie im Lied Scarborough Fair, als Bild für das neue Seelenkleid sehen (S. […]
[…] wurden Kleider oft in diesem Sinn verwendet – nicht nur in der Bibel. Siehe den Beitrag über Simon & Garfunkels Scarborough Fair; auch in Harry Styles‘ Sign of the Times und Bob Dylans Love in Vain finden sich ähnliche […]
[…] Wake Me Up, Harry Styles‘ Sign of the Times und Bob Dylans Isis sowie sehr ausführlich in Scarborough Fair (bekannt in der Version von Simon & […]
[…] Bild für den alten Lebenszustand, die feinstofflichen Körper (vergleiche etwa die Beiträge zu Scarborough Fair, Harry Styles‘ Sign of the Times sowie Avicii: Wake Me Up). Er kniet nieder, das heißt er […]
[…] für Läuterung. Kleidung steht in der Spiritualität oft für das Seelengewand, zum Beispiel in Simon & Garfunkels Scarborough Fair. Erwähnt auch in Harry Styles‘ Sign of the Times und Dylans Isis sowie Aviciis Wake Me […]